Schnitt - und Rissverletzungen
Schnittverletzungen haben meistens glatte
Wundränder, Rissverletzungen sehen oft ausgefranst aus. Ob es erforderlich ist,
eine solche Verletzung zu nähen, muss dem Urteil des Tierarztes vorbehalten
bleiben. Oft ist auf den 1. Blick nicht feststellbar, ob tieferliegende
Gewebeteile durchtrennt sind (Sehnen, Muskeln, Nerven, Bänder oder
Gelenkkapsel). Die Wunden dürfen auf keinen Fall mit Desinfektionsmitteln,
Wundsalben oder Wundsprays behandelt werden, da hierdurch die Voraussetzungen
für eine gute chirurgische Versorgung erheblich verschlechtert werden können.
Auch hier gilt: die schnellst mögliche Versorgung durch einen Tierarzt ist
anzustreben. Optimale Heilungsaussichten, z. B. bei einer Sehnennaht bestehen
nur innerhalb der ersten 4- 6 Stunden nach dem Unfall!
Kleine Schnitt- oder Rissverletzungen werden
wie unter Punkt 1.) und 2.) behandelt. Vor allem Schnittverletzungen neigen zu
starken Blutungen. Stärkere Blutungen werden nach sterilem Abdecken mit einem
gut gepolstertem Druckverband versorgt. An Körperstellen, an denen sich ein Druckverband
nicht gut anlegen lässt (z.B. Hals), sollte eine Hilfsperson während des Transportes
zum Tierarzt nach steriler Abdeckung die Wunde komprimieren. Sickert Blut durch
den Verband oder die Abdeckung, nehmen Sie diesen nicht ab, sondern legen Sie
weiteres Verbandmaterial darauf und verstärken den Druck.
Reicht ein Druckverband zur Blutstillung
nicht aus, oder steht kein Verbandmaterial zur Verfügung, können bei
Verletzungen an den Gliedmaßen oder der Rute auch Blutungen durch Abbinden
gestillt werden. Staubinden sollten nur an mit Muskeln gut gepolsterten
Körperstellen angelegt werden, niemals über Sehnen (Achillessehne),wo sie
schwere Schäden anrichten können. Die Staubinden werden nur so fest angezogen,
bis die Blutung steht, keinesfalls stärker! Der Stau wird einige Zentimeter
über der Wunde, herzwärts(!) angelegt. Der Transport zum Tierarzt sollte so
schnell wie möglich vorgenommen werden Ist der Weg zum Tierarzt weit, lockern
Sie die Staubinde jede 1 /4 Stunde für ca. 1- 2 Minuten. Der Stau verhindert
einerseits das Bluten aus der Wunde, andererseits wird aber auch die notwendige
Blutversorgung in den abgebundenen Körperteilen unterbrochen.
a.
Verhindern von Kratzen
und Lecken
b.
Kleine Verletzungen:
wie Punkt 1.) oder 2.)
c.
Größere Verletzungen:
- sterile Wundkompresse
- Festhalten / Komprimieren
- Druckverband
- Abbinden (herzwärts!) jede 1 /4 Stunde lockern für 1-2 Min.
d.
Transport zum Tierarzt
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