Herz- und Kreislaufschwäche

 

Herz- und Kreislaufschwäche kann durch viele verschiedene Ursachen hervorgerufen werden. Sie kann vor allem durch zu starke, dem Trainingszustand des Tieres nicht angepasste Überbeanspruchung ausgelöst werden. Auch kranke oder erst kürzlich genesene Hunde müssen immer von solchen Beanspruchungen ausgeschlossen werden. Wenn das Herz nicht in der Lage ist, den geforderten Ansprüchen gerecht zu werden, können sonst schwere, irreparable Herzmuskelschäden die Folge sein.

 

Das Herz schafft es nicht, trotz massiv erhöhter Schlagfrequenz genügend Blut in Umlauf zu bringen.

 

a. Es gelangt nicht genügend Blut in den Lungenkreislauf, wo es mit dem notwendigen Sauerstoff versorgt werden kann.

 

b. Aus dem Körper zurückströmendes Blut kann nicht schnell genug weggepumpt werden, es kommt dabei zum Blutstau

 

1. im Körperkreislauf

 

2. im Lungenkreislauf

 

Daraus resultiert eine Unterversorgung mit Sauerstoff und gleichzeitig eine Anreicherung des Blutes mit Stoffwechselabfallprodukten (Milchsäure und Kohlendioxyd aus dem Muskelstoffwechsel).

 

Man erkennt diesen Zustand daran, das die Hunde massiv hecheln, zum einen, weil sie nicht genug Sauerstoff bekommen, zum anderen, weil die Körpertemperatur in der Regel deutlich angestiegen ist. Sie taumeln und können z.T. kaum noch stehen. Die Venen sind wegen des Blutstaues deutlich angeschwollen (weiße Augenhaut, Unterseite der Zunge)

Die Herzfrequenz erreicht Werte von 150- 200 Schlägen/ Minute und mehr!

 

Tasten Sie nach dem Puls auf der Innenseite des Oberschenkels oder fühlen Sie den Herzschlag direkt auf der linken Brustseite, ca. 4- 5 cm hinter dem Ellbogengelenk (oft wegen des massiven Hechelns schwer zu finden).

 

Zählen Sie die Anzahl der Pulswellen (2 Finger auf das Blutgefäß legen) bzw. der Herzschläge innerhalb von 10 Sekunden und multiplizieren Sie mit 6 = Frequenz/ Minute. Aufgrund der schlechten Sauerstoffversorgung und Anreicherung mit Kohlendioxyd verfärben sich die sichtbaren Schleimhäute bläulich violett. Selbst wenn die Symptome nicht all zu gravierend sind, erholen sich die Hunde nicht in einer angemessenen Zeit. Ist nach 5- maximal 10 Minuten keine deutliche Beruhigung bzw. keine deutliche Verbesserung der Symptome zu erkennen, darf der Hund nicht weiter belastet werden.

Schließen Sie den Hund zu seinem eigenen Schutz von einer Ausdauerprüfung aus. Empfehlen Sie dem Hundeführer, seinen Hund in kleinen, langsam gesteigerten Trainingseinheiten zu konditionieren oder ihn von einem Tierarzt untersuchen zu lassen.

 

a. Bringen Sie den Hund sofort an einen kühlen, schattigen Platz.

 

b. Lassen Sie ihn zunächst in Ruhe, damit er verschnaufen kann.

 

c. Bieten Sie ihm immer Wasser zur freien Verfügung an.

 

d. Sollte eine Überhitzung stattgefunden haben (im Zweifelsfalle Temperatur messen: den normalen Anstieg der Körpertemperatur unter Belastung berücksichtigen)

    Kühlung: wie unter Punkt 21.) Hitzschlag vornehmen

 

e. Schließen Sie das Tier von weiterer Belastung aus.

 

f. Empfehlen Sie bei gravierenden Symptomen eine Nachuntersuchung durch einen Tierarzt

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