Atemstillstand

 

Können Sie keine Atemzüge feststellen, strecken Sie den Kopf, öffnen Sie den Fang und ziehen Sie die Zunge heraus. Kontrollieren Sie mit Augen und Fingern, ob der Rachenraum frei ist, oder ob verschluckte Gegenstände/Erbrochenes zu finden ist. Wenn ja, räumen Sie sorgfältig den Rachenraum aus. Kneifen Sie das Tier fest in die Nasenlöcher und beobachten Sie, ob sich daraufhin ein Atemzug einstellt. Wenn ja, fahren Sie fort bis zum Eintreffen beim Tierarzt. Wenn der Hund immer noch nicht zu atmen beginnt, müssen Sie mit künstlicher Beatmung anfangen. Kontrollieren Sie den Herzschlag!!!

 

Künstliche Beatmung:

A) Durch Brustkorbmassage:

Legen Sie den Hund in rechte Seitenlage. Fassen Sie mit beiden Händen möglichst breitflächig auf den Brustkorb des Hundes und drücken Sie ihn zusammen. Auf diese Weise drücken Sie sorgfältig den Brustkorb ca. 30- 40 mal pro Minute (keine harten, kurzen Stöße).

 

Eine weitere Hilfsperson sollte einerseits am Kopf des Tieres kontrollieren, ob Luft durch den geöffneten Fang ein- und ausströmt, andererseits muss sie immer wieder zwischendurch den Puls des Tieres überprüfen (Innenseite des Oberschenkels).

 

Steht keine Hilfsperson zur Verfügung müssen diese Aufgaben vom Beatmenden übernommen werden.

 

Die Beatmung wird zunächst ca. 1 Minute durchgeführt. Unterbrechen Sie und beobachten Sie, ob eine spontane Atmung des Hundes einsetzt (einige Sekunden warten). Hat eine selbständige Atmung eingesetzt, transportieren Sie den Hund unverzüglich zum Tierarzt. Während des Transportes muss ständig überprüft werden, ob das Tier weiterhin atmet. Setzt die Atmung erneut aus, wiederholen Sie die Beatmung bis zum Wiedereintritt der selbstständigen Atmung oder bis zum Eintreffen beim Tierarzt.

 

Setzt keine selbständige Atmung ein, fahren Sie genauso fort:

1 Minute beatmen (30- 40 x pro Minute), einige Sekunden Pause zur Kontrolle. Während der Beatmungspause können Sie immer wieder die Herztätigkeit durch Ertasten des Herzschlages kontrollieren.

 

Die Brustkorbmassage zur Beatmung darf nicht durchgeführt werden bei:

 

- Rippenverletzungen

 

- Vermuteten inneren Verletzungen des Brustraumes

 

B) Durch Mund zu Nase Beatmung:

Diese Form der Beatmung ist effektiver als die Brustkorbmassage. Der Kopf wird auch hierbei gestreckt. Der Fang wird geöffnet und die Zunge wird gerade nach vorne herausgezogen. Der Fang wird dann wieder gut geschlossen (möglichst luftdicht ). Legen Sie die Lippen ganz um die Nase des Hundes und blasen Sie hinein. Während des Einblasens der Luft überprüfen Sie, ob der Brustkorb des Tieres sich hebt. Sollte das nicht der Fall sein, beatmen Sie erneut, blasen aber kräftiger. Geben Sie die Nase wieder frei, damit die Luft auch wieder ausströmen kann. Es wird ca. 30 mal pro Minute beatmet, d.h. 2 Sekunden Luft einblasen - 2 Sekunden die Nase freigeben. Nach 1 Minute Beatmung pausieren sie für einige Sekunden, um zu kontrollieren, ob eine selbständige Atmung einsetzt. Während dieser Beatmungspausen müssen Sie immer wieder die Herztätigkeit überwachen.

 

Die Menge der eingeblasenen Luft ist ausreichend, wenn der Brustkorb des Tieres sich gut sichtbar hebt. Blasen Sie vor allem kleine Tiere nicht auf wie einen Luftballon.

 

Zu große Luftmenge oder zu starker Beatmungsdruck schädigt die Lunge

(die Lungenbläschen platzen)

 

a. Seitenlage (rechts)

 

b. Kopf strecken, Fang Öffnen, Zunge herausziehen

 

c. entweder Brustkorbmassage: ca. 30- 40 x /Minute beatmen

 

ca. 1- 2 Sekunden drücken- 2 Sekunden loslassen

 

1 Minute beatmen- einige Sekunden beobachten

 

d. oder Mund zu Nase- Beatmung: Fang nach Punkt b) wieder schließen

 

ca. 30 x /Minute beatmen

 

ca. 2 Sekunden blasen- ca. 2 Sekunden Nase frei

 

1 Minute beatmen- einige Sekunden beobachten

 

Die Beatmung wird immer bis zum Einsetzen einer Spontanatmung oder bis zum Eintreffen beim Tierarzt durchgeführt.

 

Die Herztätigkeit muss immer wieder während der Beatmung kontrolliert werden.

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